0t1 steckt noch in den Kinderschuhen.

The Good Life: Lessons from the World's Longest Study on Happiness

Was macht ein erfülltes und sinnvolles Leben aus? Ein gutes Leben?

Basierend auf den Ergebnissen der 80 Jahre langen Harvard-Studie zur Erwachsenenentwicklung, zeigt dieses Buch die einfache, aber überraschende Antwort.

Was macht ein gutes Leben aus?

Erfolg im Leben wird oft anhand äußerer Maßstäbe wie Titel, Gehalt und Anerkennung gemessen. Doch diese allein garantieren kein glückliches Leben.

Die Harvard Study of Adult Development verfolgt seit 1938 das Ziel, zu verstehen, was Menschen im Leben gedeihen lässt. Dabei werden die Teilnehmer der Studie alle zwei Jahre interviewt und ihre Gesundheitsakten alle fünf Jahre gesammelt, währen persönliche Treffen finden alle fünfzehn Jahre stattfinden. Die Studie umfasst Hunderte von Teilnehmern und ihre Familien.

Die Erkenntnisse der Studie zeigen: Glückliche Beziehungen sind entscheidend für Zufriedenheit und Wohlbefinden im Leben, unabhängig von äußeren Erfolgen wie Titeln oder Gehalt.

Autoren des Buchs und Programmleiter der Studie sind: Dr. Robert Waldinger und Dr. Marc Schulz.

Warum Beziehungen wichtig sind

Die wissenschaftliche Forschung zeigt: Beziehungen sind für unser emotionales Wohlbefinden entscheidend. Dieses Verständnis ist nicht neu; schon in früheren Philosophien wie dem Stoizismus und dem Buddhismus wurde die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen betont. Damit wird nur bestätigt, was bereits lange galt.

Wenn wir positive Interaktionen erleben, löst dies im Gehirn ein Gefühl des Wohlbefindens aus, das unser allgemeines Glücksniveau beeinflusst. Dieser Umstand ist auf unsere Evolution zurückzuführen, da menschliche Gemeinschaft und Zusammenarbeit für unser Überleben von entscheidender Bedeutung waren. Auf das Fehlen dieser Unterstützung reagiert unserem Körper alarmiert, was wiederum auf Dauer in der eigenen Gesundheit widerspiegelt.

In unserer modernen Gesellschaften kann Einsamkeit damit ernsthafte Auswirkungen auf unsere psychische und körperliche Gesundheit haben. Doch oft werden diese grundlegenden Bedürfnisse von kulturellen Prioritäten überlagert, die uns dazu bringen, nach äußeren Maßstäben wie Erfolg und Status zu streben, anstatt uns auf unsere Beziehungen zu konzentrieren.

  • Fallbeispiel 1: Alan, der aus einer armen Familie stammt, konnte trotz dieser Herausforderung (in eine ärmere Familie geboren zu sein) dank der starken Unterstützung seiner Familie seinen Weg an die Universität finden und eine erfolgreiche Karriere aufbauen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern in ähnlichen Situationen gelang es ihm, sich über seine Umstände hinwegzusetzen und sein Schicksal zu ändern.
  • Fallbeispiel 2: John, ein erfolgreicher Anwalt, ist fest davon überzeugt, dass wahres Glück durch die Verwirklichung persönlicher Ziele wie finanzieller Erfolg und berufliche Anerkennung erreicht wird. Allerdings sieht er sich trotz seines beruflichen Erfolgs mit tiefgreifender Unzufriedenheit konfrontiert.
  • Fallbeispiel 3: Leo DeMarco, ein bescheidener Lehrer, zeigt, dass wahre Zufriedenheit nicht durch Reichtum, sondern durch Beziehungen und berufliche Erfüllung erreicht wird. Sein Engagement im Lehren und die Liebe zur Familie machen ihn zufrieden. In der Studie zeigt sich Leo als einer der glücklichsten Teilnehmer.

Beziehungen auf den verschlungenen Wegen des Lebens

Die lebenslange Studie hat es ermöglicht, Muster in unser aller Leben zu erkennen und daraus Rückschlüsse zu ziehen: In verschiedenen Lebensstadien stehen unterschiedliche Herausforderungen, Entwicklungsziele und Chancen für persönliches Wachstum und unseren Familien im Vordergrund.

  • In der Jugend (12-19 Jahre) konzentrieren sich die Entwicklungsaufgaben auf die Suche nach Identität und die Formung von Freundesbeziehungen. Dabei spielt die Unterstützung der Familie eine wichtige Rolle, während gleichzeitig ein gewisses Maß an Autonomie angestrebt wird.
  • Im jungen Erwachsenenalter (20–40 Jahre) geht es darum, die Identität zu festigen, Selbstverantwortung zu übernehmen und langfristige Beziehungen aufzubauen, sowohl im Bereich der Freundschaften als auch der Karriere. Hier besteht die Gefahr, dass soziale Isolation entsteht, wenn das Streben nach Selbstbestimmung zu stark ausgeprägt ist.
  • Im mittleren Erwachsenenalter (41–65 Jahre) stehen Stabilität und Routine im Fokus, ebenso wie die Schaffenskraft, die oft nach außen gerichtet ist. Die Suche nach Lebenssinn und die Reflexion über das bisherige Leben spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Konfrontation mit schwindenden Optionen und der eigenen Sterblichkeit wird besonders deutlich, wenn es um die Elterngeneration geht.
  • Im späten Erwachsenenalter (66+ Jahre) rückt das Leben im Moment in den Vordergrund, ebenso wie die Wertschätzung von Beziehungen und die Entwicklung von Weisheit. Gleichzeitig wird das Bewusstsein für die eigene Sterblichkeit immer präsenter.

Fallbeispiel: Wes Travers erlebte bereits im Alter von 14 Jahren den Verlust seines Vaters, der die Familie verließ. Trotz dieser Herausforderung genoss er eine behütete Kindheit, unterstützt von seinen Geschwistern sowohl finanziell als auch emotional. Bereits mit 15 Jahren musste er jedoch die Schule abbrechen, um die Familie finanziell zu unterstützen, was ihn daran hinderte, typische jugendliche Erfahrungen zu machen.

Im Alter von 19 Jahren trat Wes der Armee bei, auf der Suche nach einem neuen Weg und nach neuen Verbindungen. Seine Militärkarriere verlief äußerst erfolgreich, und bis zum Alter von 29 Jahren konnte er seiner Familie sogar ein eigenes Haus bieten. Dennoch fehlten ihm intime Beziehungen in seinem Leben, was er als eine gewisse Leere empfand.

Erst im Alter von 36 Jahren traf Wes seine spätere Frau und überwand damit seine Beziehungsängste. Mit 81 Jahren fühlt er sich nicht mehr allein und hat viele Beziehungen, auf die er sich verlassen kann.

Wes verzögerte einige Entwicklungsphasen aufgrund der frühen Verantwortlichkeiten, die er übernehmen musste, konnte diese jedoch später im Leben nachholen.

Damit ist es nie zu spät, Verbesserungen in unserem Leben vorzunehmen.

Es nie zu spät, Verbesserungen in unserem Leben vorzunehmen

Soziale Fitness: Die Pflege eigener Beziehungen

Soziale Fitness bedeutet, dass wir unsere Beziehungen aktiv pflegen müssen, da vernachlässigte Verbindungen verkümmern können und unser Wohlbefinden beeinträchtigen können.

Ein Beispiel hierfür ist Sterling Ainsley, ein älterer Erwachsener, der einsam und isoliert ist. Sein Fehler lag darin, dass er nicht aktiv für die Befriedigung seiner emotionalen Bedürfnisse und den Erhalt seiner Beziehungen sorgte. Obwohl er seine Kinder schätzt, hat er keinen Kontakt zu ihnen. Außerdem lebt er getrennt von seiner Frau, ohne sich scheiden zu lassen. Dieser Diskrepanz schien er sich nicht bewusst zu sein.

Um die Bedeutung von sozialer Fitness und eigener Reflexion zu verdeutlichen, können wir einige praktische Übungen durchführen:

  • Wir können unsere eigene geschätzte verbleibende Lebenszeit hochrechnen. Die Autoren des Buches treffen sich beispielsweise einmal pro Woche per Telefon- oder Videoanruf. Persönliche Treffen finden nur etwa zwei Tage im Jahr statt, was in Summe etwa 58 Tage für reale Treffen ausmacht, wenn beide 100 Jahre alt werden. Diese Zeit, die mit geliebten Menschen verbracht wird, ist im Vergleich zur Zeit, die mit Medien verbracht wird, relativ gering.
  • Bestandsaufnahme: Mache eine Liste von 10 Personen, die eine wichtige Rolle in deinem Leben spielen.
  • Praktische Übung: Qualitätscheck, nutze das Social Universe-Schema:
    1. Wie lässt mich die Person fühlen? (Energizing vs. Depleting)
    2. Wie oft sehe ich sie, und entspricht das meinen Vorstellungen? (Infrequent vs. Frequent)
    3. Wo würde ich idealerweise diese Beziehung sehen?
    Diese Übung zeigt, wie wir unsere sozialen Beziehungen qualitativ verbessern können.
  • Praktische Übung: Working from the Top‹. In dieser Übung geht es darum, zunächst zu identifizieren, was in unserem sozialen Leben bereits gut funktioniert, und dann zu erkennen, was verbessert werden kann. Du kannst entweder ein - für Bereiche notieren, die noch nicht zufriedenstellend sind, oder ein + für diejenigen, die bereits gut funktionieren. Nachdem du deine Bestandsaufnahme gemacht hast, reflektiere darüber, an welchen Stellen dein Sozialleben unvollständig ist und wie du diese Lücken in Zukunft füllen kannst.

Eine mögliche Lösung für fehlende Beziehungen ist die Anwendung von Radical Curiosity, was bedeutet, eine tiefgreifende und intensive Neugierde gegenüber anderen Menschen und ihren Erfahrungen zu entwickeln. Dies kann dir helfen, neue Beziehungen aufzubauen und bestehende zu vertiefen, was letztendlich zu einem erfüllteren sozialen Leben führen kann.

Deine bestes Investment: Aufmerksamkeit in Beziehungen

Tagtäglich investieren wir unser kostbares Gut – Zeit. Viele ältere Menschen in der Studie blicken mit Bedauern zurück, dass sie nicht genug Zeit mit ihren Kindern und ihrer Familie verbracht haben.

Ein Fallbeispiel zeigt: Leo DeMarco, der als einer der glücklichsten Männer in der Studie gilt. Leo investiert seine Zeit und Aufmerksamkeit intensiv in die Beziehungen zu anderen:

Er pflegt regelmäßig Aktivitäten wie Gartenarbeit und Wanderungen mit seiner Frau. Leo organisiert persönliche Campingausflüge mit jedem seiner Kinder, bei denen er ihnen das Angeln beibringt. Zusätzlich engagiert er sich stark für seine Schüler. Leo setzt bewusst darauf, auch im späteren Leben enge Bindungen zu seinen Kindern aufrechtzuerhalten, obwohl sie möglicherweise unterschiedliche Weltanschauungen haben. Dabei lernt er, dass das Bestreben, andere zu verstehen, oft wichtiger ist als die tatsächliche Genauigkeit.

Social Media bietet zahlreiche Vorzüge, wenn es um die Pflege von Beziehungen zu Freunden und Familie geht. Es ermöglicht uns, miteinander in Kontakt zu bleiben, unabhängig von geografischen Distanzen. Zudem erleichtert es die Bildung neuer Gemeinschaften (Communitys), basierend auf gemeinsamen Interessen und Herausforderungen, welche besonders Unterstützung für Randgruppen wie Menschen mit Krankheiten oder marginalisierten Gruppen bieten können.

Während der Covid-19-Pandemie hat Social Media eine wichtige Rolle dabei gespielt: Verbindungen aufrechtzuerhalten und die Isolation zu mildern, indem es Echtzeitkommunikation ermöglichte und Menschen in Kontakt brachte, die physisch voneinander getrennt waren. Allerdings hat diese Zeit auch gezeigt, dass Social Media unsere Bedürfnisse nicht vollständig ersetzen kann.

Jedoch birgt die Nutzung von Social Media auch negative Aspekte. Besorgnis besteht darüber, wie es die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflusst und möglicherweise ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten beeinträchtigt. Zudem kann exzessive Nutzung zu Isolation und Vereinsamung führen, insbesondere wenn die virtuelle Welt den echten zwischenmenschlichen Kontakt ersetzt. Die passive Nutzung von Social Media, wie endloses Scrollen durch Feeds, kann zu Abhängigkeit führen und uns von anderen Aktivitäten ablenken, die möglicherweise förderlicher für unser Wohlbefinden sind.

Den Tatsachen ins Auge sehen: Anpassung an Herausforderungen in deinen Beziehungen

Die Herangehensweise des Sich-Stellens im Gegensatz zum Vermeiden spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Lebensschwierigkeiten. Diese Bewältigungsstrategien passieren unbewusst in uns, allerdings kann es maßgebliche Konsequenzen haben, welche wir nutzen:

Ein Beispiel hierfür ist Abigail, die dem Problem auswich, als sie einen Knoten in ihrer Brust entdeckte. Sie entschied sich, es für sich zu behalten und nahm an, es sei harmlos. Diese unbewusste Handlungsweise hatte schwerwiegende Folgen, da sie später schwer erkrankte und daran starb.

Im Gegensatz dazu stand eine andere Frau, die ebenfalls einen Knoten entdeckte. Sie informierte direkt ihre nahen Familienmitglieder, welche sie berieten und ermutigten, Maßnahmen zu ergreifen. Dank dieser Handlungsweise konnte der Krebs in einem frühen Stadium diagnostiziert und geheilt werden.

Reflexives versus Reflektives (unbewusstes versus bewusstes Reagieren) beeinflussen maßgeblich unsere Lebensqualität. Wie wir auf Herausforderungen reagieren, kann einen großen Unterschied machen.

Wenn wir merken, dass unsere unbewussten Handlungen zu Vermeidungtendieren, können wir dagegen vorgehen:

  • Das W.I.S.E.R.-Modell bietet eine strukturierte Herangehensweise zur Bewältigung von emotional herausfordernden Situationen. Zunächst geht es darum, die Situation genau zu beobachten und bewusst wahrzunehmen. Darauf folgt die Interpretation, bei der man versucht, die Bedeutung der Situation für sich selbst zu verstehen. Anschließend werden verschiedene Handlungsoptionen abgewogen und ausgewählt. Dabei ist es wichtig, möglichst geschickt und einfühlsam vorzugehen. Nachdem man eine Handlung umgesetzt hat, folgt die Phase der Reflexion. Hierbei reflektiert man über die gemachten Erfahrungen und das persönliche Wachstum, das aus der Situation resultieren kann.

Die Person an deiner Seite: wie intime Beziehungen unser Leben beeinflussen

Romantische Beziehungen prägen unser Leben stark. Das Gefühl, jemanden zu kennen und gekannt zu werden, ist die Grundlage für eine erfolgreiche Beziehung.
Selbstgenügsamkeit und Konfliktvermeidung können zu Verschlossenheit und somit fehlender Verbindung führen. Hingegen führt gemeinsame Verwundbarkeit zu stärkeren und sichereren Beziehungen. Emotionen sind ein klarer Indikator dafür, ob eine Beziehung halten wird, wobei Empathie und Zuneigung besonders ausschlaggebend für die Langlebigkeit einer Beziehung sind.
Konflikte in einer Beziehung sind nicht zwingend negativ, sondern bieten vielmehr Chancen zum Lernen. Durch reflektierendes Zuhören können Partner:innen ein besseres Verständnis füreinander entwickeln. Ein weiterer Einflussfaktor sind Bindungsstile, wie wir unser Bedürfnis nach einer sicheren Basis ausdrücken. In einer Studie wurde außerdem festgestellt, dass physischer Kontakt mit dem/ der Partner:in Angst und Schmerz mindert.

Überhöhte Erwartungen an den Partner oder die Partnerin, wie die Vorstellung der besseren Hälfte, können enttäuschend sein. Stattdessen sollte man den anderen als eigenständige Person akzeptieren. So können romantische Beziehungen persönliches Wachstum und Glück fördern.

Wie sehr uns romantische Beziehungen beeinflussen, zeigen auch die Fallbeispiele von Leo De Marco und John Marsden. Leo´s Ehe war geprägt von Zuneigung, Neugier und Empathie. Emotionen und Probleme wurden stets klar kommuniziert und somit konnten er und seine Frau an ihren Herausforderungen wachsen. In John Marsdens Ehe hingegen fehlte es beiden Partnern an Zuneigung. Dieses Bedürfnis wurde jedoch nie offen kommuniziert, was schließlich zu großer Unzufriedenheit auf beiden Seiten führte.

Auf die Familie kommt es an

Die Bedeutung von familiären Einflüsse in unseren jungen Jahren ist unbestreitbar, da unsere Familien uns in dieser Phase am engsten begleiten. Unsere Familienmitglieder sind außerdem meist die Menschen, die uns am längsten kennen. Doch während Familienstrukturen und Rollen sich im Laufe der Zeit ändern, können diese Veränderungen Probleme und Konflikte innerhalb der Familie verursachen.

Oft diskutiert wird die Frage, ob unsere Kindheit auch unser späteres Leben bestimmt. Es ist unbestreitbar, dass wir von unserer Familie Gewohnheiten, Ansichten und Verhaltensweisen erlernen. Somit sind auch klare Verbindungen zwischen einer negativ geprägten Kindheit und dem späteren Wohlbefinden erkennbar. Jedoch zeigt die Harvard Studie auch, dass ein Drittel der Probanden ihre schwierige Kindheit überwinden konnten. Die Voraussetzung dafür waren, dass sie mindestens eine erwachsene Bezugsperson hatten und offen für Veränderungen waren.

Illustriert wird das am Beispiel eines Teilnehmers der Studie namens Neal McCarthy. Während dieser in jungen Jahren ein sehr harmonisches Familienleben genoss, änderte sich dies in seiner Jugend. Durch die Alkoholsucht seiner Mutter kam es im Haushalt oft zu Gewalt seitens beider Eltern. Trotz dessen konnte Neal Kraft und Energie aus seinen frühen positiven Erfahrungen schöpfen und somit emotionale Herausforderungen in seinem eigenen Leben meistern. Als seine eigene Tochter Schwierigkeiten mit Depressionen und Alkoholsucht entwickelt, stellt Neals Familie sich den Problemen und hält weiterhin zusammen.

Every human being needs to eat.
As often as we can, we should do it together.

Einfache Rituale wie ein gemeinsames Essen wirken sich positiv auf das Familienleben aus. Selbst ein Essen ohne große Unterhaltungen wirkt sich sichtbar auf unser Wohlbefinden aus.

Das gute Leben auch auf der Arbeit: Investment in Beziehungen

Die Harvard-Studie zeigt sehr klar, dass Jobs mit besserer Bezahlung und höherem Status keine Garantie für ein glückliches Leben sind. Was stattdessen von hoher Bedeutung ist, sind Freundschaften am Arbeitsplatz. Forschungsergebnisse belegen, dass Mitarbeiter, die einen besten Freund am Arbeitsplatz haben, engagierter sind als diejenigen, die das nicht haben. Die Harvard Studie belegt zudem, dass viele der glücklichsten Menschen der Studie gute Beziehungen am Arbeitsplatz pflegten.

Die strikte Trennung von Arbeit und Privatleben gestaltet sich in der modernen Arbeitswelt zunehmend schwierig. Stress, der während des Arbeitstages erlebt wird, kann sich oft unbewusst auf unsere Emotionen nach Feierabend auswirken. Anstatt diese negativen Emotionen zu unterdrücken, ist es jedoch wichtig, diese zu erkennen und zu akzeptieren.

Neue Technologien verändern unseren Arbeitsalltag, und damit auch unser Leben. Die COVID-19-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen die alltäglichen Kontakte am Arbeitsplatz vermissen. Der Anstieg von Homeoffice kann mögliche Auswirkungen auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden von Arbeitnehmern haben. Daher ist es wichtig, diese Veränderungen zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Wohlbefinden der Arbeitnehmer zu fördern.

Alle Freunde haben Vorteile

Aufgrund unserer sozialen Natur sind Menschen biologisch bedingt auf Freundschaften angewiesen. In gefährlichen Situationen steigerten Freunde oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe die Überlebenschancen deutlich. Diese Tatsache wurde auch bei Soldaten in Bezug auf PTBS-Symptomen festgestellt: Hierbei können Freundschaften wie Schutzschilde wirken.

Eine weitere wichtige Erkenntnis ist: Nicht nur enge und häufige Freundschaften sind wertvoll für uns. Selbst scheinbar kleine Interaktionen können unsere Stimmung und Energie erheblich beeinflussen. Sogenannte casual friendships oder weak ties vermitteln ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer größeren Gruppe, was ebenfalls von großer Bedeutung für unser Wohlergehen ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Freundschaften freiwillig und somit oft leicht zu vernachlässigen sind. Dennoch sollten wir ihre Bedeutung nicht unterschätzen, da sie einen wesentlichen Beitrag zu unserem Wohlbefinden und unserer psychischen Gesundheit leisten.

Dies wird auch am Leben von Andrew Dearing deutlich. Als Kind musste er oft umziehen und konnte daher keine wirklichen Freundschaften schließen. Später fand er auch außerhalb seiner unglücklichen Ehe keine Freunde. Abgesehen von seiner Arbeit war er daher sein ganzes Leben lang extrem einsam und unglücklich, bis zu dem Punkt, dass er Selbstmordgedanken entwickelte. Im Zuge seiner Therapie trennte er sich im Alter von 68 Jahren von seiner Frau und änderte sein Leben. Im Fitnesscenter sprach er erstmals Leute an, wodurch sich eine Menge Freundschaften entwickelten, die sein Leben von dort an bereicherten.

Es ist niemals zu spät

Am Ende des Buchs wird die Frage aufgeworfen, ob die Fragen der Studie die Leben der Teilnehmer beeinflusst haben. Es ist nicht möglich, diese Frage klar zu beantworten. Viele Teilnehmer gaben jedoch an, dass die Fragen sie oft zur Reflexion des eigenen Lebens ermutigten und somit auch Anreize für Veränderungen schafften.

Daher könnt es eine gute Idee sein, wenn jeder seine eignen Mini Harvard Studie durchführt, indem er sich fragt: Wo stehe ich gerade in meinem Leben und wo möchte ich hin? Diese Selbstreflexion kann helfen, Klarheit über persönliche Ziele und Werte zu gewinnen und den Weg für positive Veränderungen zu schaffen.

The good life is not a destination.
It is the path itself, and the people who are walking it with you.

Fazit

Der Text ist leicht verständlich und liefert einige spannende Erkenntnisse, die für jeden relevant sein könnten. Die Expertenmeinungen werden durch einfache Beispiele verständlich gemacht, was das Lesen angenehm und informativ macht. Manche der Erkenntnisse könnten überraschend oder sogar erschreckend sein, wie etwa die Zeit-Hochrechnung, die einem verdeutlicht, wie wenig Zeit man tatsächlich mit seinen Liebsten verbringt.

Hier sind einige Fragen, die zum Nachdenken anregen könnten:

  • Welche Erkenntnisse aus dem Buch haben mich persönlich überrascht?

  • Könnte ich mir vorstellen, eines der vorgestellten Modelle in meinem eigenen Leben anzuwenden?

  • Welches der Fallbeispiele von realen Personen ist euch besonders im Gedächtnis geblieben und warum?

  • Wem würdet ihr das Buch empfehlen und aus welchem Grund?


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