Einleitung

Dieses Semester bekamen wir die Aufgabe einen interaktiven Erlebnisguide zu entwickeln.

Zunächst recherchierten und entwickelten wir dabei Ideen für eine Art Reiseführer. Im Laufe des Projektes stellten wir uns jedoch die Frage: “Was genau ist eigentlich ein Erlebnisguide?” Ein Erlebnisguide muss nicht unbedingt ein Reiseführer sein, da ein Erlebnis die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens erfasst.

Nach dieser Erkenntnis entschieden wir uns weitere Ideen zu sammeln und einen unkonventionelleren Erlebnisguide zu entwickeln. Unser Erlebnisguide befasst sich daher mit dem erleben und erlernen neuer Hobbys, welche anhand von bereits existierenden Hobbys und Charaktereigenschaften des Nutzers generiert werden. Der Nutzer soll dadurch ermutigt werden neue Freizeitbeschäftigungen auszuprobieren und sich in diesen zu steigern.

Dieser Artikel befasst sich mit der Entwicklung unseres Projektes.

Verstehen und definieren

In dieser Phase des Projektes fand eine umfassende Recherche zu dem Thema Erlebnisguide statt. Zudem haben wir uns als Gruppe im Projekt eingefunden und dadurch ein gutes Projektmanagement sowie Koordination geschaffen.

Verschiedene Modelle und Szenarien verhalfen uns dazu, unsere Anwendung zu planen, den Nutzer zu verstehen sowie Ideen zu generieren.

Nutzer verstehen

Damit wir den Nutzer richtig verstehen können und dementsprechend die Anwendung umsetzen können haben wir zunächst Interviews geführt. Dadurch vervollständigte sich unser Bild der Zielgruppe und es ergab sich ein stimmiges Gesamtbild.

Ausgehend von den Ergebnissen der Interviews sowie der Online-Umfrage erstellten wir Personas. Diese Steckbriefe wurden mit allgemeinen Informationen sowie Anforderungen an das Produkt ergänzt und helfen uns bei der Erstellung der Anwendung.

Persona 1 | Tim | Student | 22

Persönliches Profil:

  • Wohnort Wörth am Rhein

  • ledig

  • reisefreudig, abenteuerlustig, sportlich

Anforderungen an das Produkt:

  • offline Funktion

  • übersichtliches Interface

  • Selbstbestimmung

  • keine Werbung

Persona 2 | Frieda | Büro | 29

Persönliches Profil:

  • Wohnort Ulm

  • ledig

  • lebensfroh, organisiert, viel unterwegs

Anforderungen an das Produkt:

  • Aktivitäten Feed

  • Bewertungen und Fotos

  • Übersichtlichkeit

  • gute Gestaltung

Im Anschluss an die Personas hatten wir ein gutes Gefühl für unsere Nutzer bekommen. Dadurch haben wir deren Bedürfnisse und Erwartungen kennengelernt und konnten uns um das weitere Vorgehen vorgehen kümmern.

Im nächsten Schritt haben wir uns mit verschiedenen Modellen und Szenarien beschäftigt, um ein Konzept für unsere Anwendung zu entwickeln. Beispiele hier sind zum einen welche Markenwerte wir vertreten, was unsere Brand Story ist, Sitemaps und Polaitätsprofile für die einzelnen Personas.

Durch die strukturierte Herangehensweise mittels der verschiedenen Modelle und oder Szenarien kamen wir Schritt für Schritt unserer Anwendung näher.

Konzipieren und entwerfen

Durch das Durchlaufen der vorherigen Prozesse, sind uns jedoch erneut Probleme innerhalb unseres Konzeptes aufgefallen. 

Das Internet ist schnelllebig und dementsprechend wollten wir uns im nächsten Schritt darauf konzentrieren eine App zu entwickeln, welche in den Alltag des Users eingebunden werden kann und ein regelmäßiger Bestandteil dessen wird. 

In unserer Gruppe haben wir also in den nächsten Schritten nicht nur ein komplett neues Konzept entworfen, sondern auch dieses mehrfach überdacht und überarbeitet. Dadurch haben wir gelernt wie wichtig es ist ständige zu revidieren um die Entwicklung einer Anwendung/App möglichst gut voran zu bringen.

Konzept

Was ist eigentlich ein Erlebnis? 

Ein Erlebnis kann nicht nur mit Tourismus verbunden werden, ein Erlebnis ist viel breiter gefächert und umfasst mehrere Aspekte des Lebens. Wir haben uns hierbei auf den Aspekt des Erlebens eines neuen Hobbys fokussiert. Unser Erlebnisguide soll also die User dazu verleiten neue Hobbys zu erkunden und zu erproben.

In unser Ursprungsidee gab es zwei Modi welche der User nutzen konnte.

Die Haupt-Modi in welcher der User alleine basierend auf seinen Interessen und der Verwendung von groben Auswahlkriterien (wie bspw. indoor-outdoor, aktiv-entspannt) drei neue Hobbys/ Interessen vorgeschlagen bekommt und sich für eines davon entscheiden muss. Danach muss er sich innerhalb des Hobbys für eines von drei Tutorials entscheiden und dieses dann ausführen. Anschließend konnte er sich entscheiden ob er besagtes Hobby zu seinen bereits bekannten Interessen hinzufügen möchte.

In der zweiten Modi konnten mehrere User sich zusammen tun und gemeinsam eine Gruppenaktivität planen.  Dabei sollte es ermöglicht werden das bei Treffen mit Freunden neuen Aktivitäten nachgegangen wird. Die User konnten jeweils drei Interessen angeben, aus den angegebenen Interessen jedes Users aus einer Gruppe sollten dann ebenfalls drei Hauptthemen zur Auswahl stehen.

Wireframes

Zunächst wird ein Profil Setup mit Interessen und Aktivitäten erstellt, um den User besser verstehen zu können und dadurch später eine angepasste Aktivitäten Generierung zu ermöglichen.

In unserem Fall ist die Landing Page ein Graph, der den User in der Mitte hat, in schwarz sind die angegebenen Interessen gekennzeichnet und die in grau gekennzeichneten Kreise sind verborgene Interessen, die man entdecken kann.

Im weiteren Schritt werden die grundlegenden Rahmenbedingungen festgelegt:

  • aktiv-passiv

  • indoor-outdoor

  • bekannt-unbekannt

  • Zeitrahmen

Anschließend werden im Graph drei neue Interessen hervorgehoben und der User hat eine Minute lang Zeit sich für eine Interesse zu entscheiden.

Finales Konzept

Unsere Ursprungsidee wies aber ebenfalls ein paar Schwächen auf. Erstens was genau sind eigentlich Hobbys und Interessen und wie definieren wir Überkategorien und Unterkategorien. Zweitens woher generieren wir den Content unserer App, stellen wir diesen selbst oder verlinken wir nur zu externem Content. Drittens wie tiefgreifend wollen wir in verschieden Hobbys einsteigen und wie ermöglichen wir dem User ein neu entdecktes Hobby weiter auszubauen.

Daraufhin haben wir unser finales Konzept entwickelt, eine App welche in neue Hobbys einleitet und diese tiefergehend lehrt. 

Dabei setzen wir hauptsächlich auf kuratierten Content welcher verlinkt wird und selbst erstellten Aufgabenstellungen innerhalb der App. Die neuen Hobbys werden dem User zunächst durch eine Einführung in das Thema vorgestellt mit einer kurzen Aufgabe welche in das Thema einleitet. Danach kann sich der User entscheiden ob ihn das Hobby interessiert und er es zu seiner Homepage hinzufügen möchte.

Ein hinzugefügtes Hobby kann dann aufgerufen werden und durch einen Skilltree weiter erprobt werden. Innerhalb des Skilltrees befinden sich Aufgaben welche nacheinander abgeschlossen werden und aufeinander aufbauen.

Durch das erklimmen des Skilltrees wird dem User visuell sein Erfolg aufgezeigt und soll diesen dazu ermutigen mehr Zeit in sein neues Hobby zu investieren.

Styleguide

Der Styleguide dient zur Veranschaulichung unserer UI-Elemente und dem festhalten der Schriftparameter und Farbvorgaben.

Finale Visualisierung

Die Fusion der beiden Bereiche unserer Stilstudien, Draw & Shapes, führte uns letztendlich zum endgültigen Entwurf.

Durch die Erstellung zahlreicher Versionen entstand der von uns als “Bausteinoptik” bezeichnete Stil. Dieser zeichnet sich durch eine Kombination sehr einfacher UI-Elemente in Verbindung mit kräftigen Farben aus.

Die Mischung aus klaren, schlichten Formen und verspielter Farbgebung ermöglichte uns außerdem Fortschritte im tatsächlichen Anwendungsablauf. Der zuvor etwas kleinteilige und unübersichtliche Graph wurde in eine Art Kiste mit Bauklötzen verwandelt, die symbolisch für die verschiedenen Interessen stehen. Beim Entdecken neuer Interessen wird durch spielerische Animationen ein neuer Bauklotz in die Kiste geworfen. Hinter jedem Bauklotz verbirgt sich eine Abwandlung eines Skill-Trees, in dem die einzelnen Tutorials und Herausforderungen – ähnlich dem Spielen mit Bausteinen – aufeinander aufbauen.

Fazit

In dem Fach Interaction Design 1 haben wir dieses Semester gelernt, dass es für die Entwicklung eines Projektes essentiell ist seine Ideen immer wieder zu hinterfragen und weiter zu entwickeln.

Besonders im Verlauf unseres Projektes kann man erkennen wie oft sich unsere Idee verändert und weiterentwicklt hat. Unsere Ursprungsidee war umfangreich und komplex, dies kann auf viele Nutzer überfordernd wirken. Die Idee welche wir schließlich umgesetzt haben ist simpel und benutzerfreundlich.

Wir haben gelernt, dass eine gute Idee einfach sein darf und trotzdem einen großen Nutzen haben kann. Außerdem haben wir dieses Semester einen groben Einblick in den Entwicklungsverlauf einer App bekommen. Wir haben dabei gelernt wie man am besten im Team gemeinsam an einem Projekt arbeitet. Dabei wurde uns bewusst wie wichtig Arbeitsteilung ist. Durch das unterteilen der Gruppe in verschiedene Bereiche kann effizienter und spezifischer gearbeitet werden.

Gruppe 3

Hanna Förderer, Timo Lemli, Xaver Pollinger, Natalie Schiechtele

Betreuung

Prof. Damian Gerbaulet