0t1 steckt noch in den Kinderschuhen.

Ways of Being

„Ways of Being – Beyond Human Intelligence” befasst sich mit der Intelligenz von Tieren, Pflanzen und Maschinen, sowie dessen Wechselwirkungen. Die Intention des Autors, James Bridle, ist es, die aktuellen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Technik zu hinterfragen und innovative Wege aus bereits bestehenden Ressourcen zu finden.


Der Autor – James Bridle

Bridle behandelt in seinen Bücher die Themen Kunst, Politik, Kultur und Technologie. Hierfür erforscht er die Beziehungen zwischen Menschen und ihrem Alltagsleben, beispielsweise wie Computer die Gesellschaft, Politik und Umwelt beeinflussen. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller, fertigt er Kunstwerke an, die in Galerien weltweit ausgestellt werden.


Intelligenz ist mehr als menschlich.

Zu Beginn des Buches geht der Autor auf das Thema Intelligenz ein. Er stellt die These auf, dass alles intelligent ist und diese aus Wechselbeziehungen besteht, die Denken und Zusammenarbeit vorraussetzen. Wenn dies so ist, kann Intelligenz nicht künstlich sein. Er belegt die These mit einem Beispiel des autonomen Fahrens. Er stellt dabei fest, dass das Auto zwar intelligent genug ist, sich anhand eines neuronalen Netzes zu orientieren, jedoch kann er die KI auch in eine Falle locken. Bridle erzielt dies, indem er einen Kreis um das Auto auf die Straße zeichnet. Das autonome Auto erkennt dies als Grenze und fährt nicht darüber hinaus.

Ein anderes Beispiel, auf das er eingeht, behandelt den sogenannten Spiegeltest. Dabei sehen sich Tiere, wie z.B. Affen, selbst im Spiegel an. Nach einiger Zeit erkennen die Tiere sich selbst im Spiegel wieder. Der Test wurde erweitert, indem zwei Affen einige Zeit mit Menschenkontakt lebten und deren Eigenschaften sich aneigneten. Diese zwei Tiere erreichten ein viel besseres Ergebnis des Spiegeltests als Tiere, die keinen längeren Menschenkontakt hatten.

Auch Pflanzen sind intelligent.

Nicht nur KI und Tiere sind intelligent, auch Pflanzen. Dies wird in der Lektüre durch ein Beispiel mit Kressepflanzen gezeigt. Bei dem Experiment wurde das Geräusch des Anfluges von Kohlweißling-Raupen aufgenommen. Den Kressepflanzen wurde dann das Geräusch vorgespielt, die sofort chemische Abwehrstoffe zur Abwehrung von Fressfeinden produzierten. Daraus kann geschlossen werden, dass Pflanzen unterschiedliche Geräusche unterscheiden können. Dies ist ein Indikator für Intelligenz.

Bridle geht davon aus, dass die Anerkennung der Existenz nicht-menschlicher Welten den Menchen bei zwei Sachen hilft:

  1. Anthropozentrismus

    Hierbei geht es darum, dass wir Menschen uns selbst im Zentrum von allem sehen.

  2. Anthropomorphismus

    Hierbei geht es um die Zuschreibung menschlicher Eigenschaften. Anthropomorphismus ist jedoch die einzige Möglichkeit für Menschen, andere Lebewesen zu verstehen.

Wenn wir Evolution als für beide Seiten gedeihliche, nicht zerstörerische Anpassung an die Erde betrachten, dann sind Pflanzen besser entwickelt als wir.
James Bridle in Ways of Being

Ein weiteres Beispiel behandelt die Anpassung von Bäumen an den Klimawandel. Bridle erklärt, dass Bäume sich schneller daran anpassen können, als Menschen. Dies ist konträr zu der menschlichen Vorstellung, die davon ausgeht, dass Bäume unbeweglich sind. Die Menschen leben nur in einem zeitlich begrenzten Rahmen auf der Erde und können dadurch die Ausmaße des Klimawandels auf die Erde nicht nachvollziehen. Des Weiteren zerlegen Menschen gerne oft alles in Einzelbausteine, was das Gegenteil der Ökologie darstellt, die alles in Verbindungen und Systemen sieht.

Für die Zukunft braucht der Mensch deshalb ein Makroskop und kein Mikroskop, wie bisher.

Sprachfähigkeit ist ein schlechtes Merkmal für Intelligenz.

Im weiteren Verlauf des Buches untersucht Bridle die Kommunikation zwischen Tier und Maschine. Er stellt dabei fest, dass die Sprachfähigkeit ein schlechtes Merkmal für Intelligenz ist. Denn Tiere nutzen unterschiedliche Signale und Gesten, um zu kommunizieren, die dem Menschen fremd sind. Sie fehlen ihm schlichtweg. Um die Hoffnung auf die Kommunikation zwischen Tier und Maschine aufrechtzuerhalten, müssen Maschinen sich in die Natur begeben, wie wir Menschen es tun.

Unsere Maschinen sollten nicht-binär, 
dezentralisiert und unwissend sein.

Die Welt ist nicht wie ein Computer. 
Computer sind wie die Welt.
James Bridle in Ways of Being

Wir denken die Welt ist wie ein Computer, etwas das berechnet werden kann. Außerdem glauben wir, dass Maschinen uns korrekte Antworten über die Welt liefern, nach denen wir handeln können. Dies ist jedoch nach Ansicht des Autors nicht der Fall. Er stellt die These auf, dass die Lösung von Problemen der realen Welt besser von Computer angegangen, die der Welt ähnlicher sind. Hierbei führt Bridle verschiedene Beispiele an, die zeigen, dass analoge Computer Modelle der Welt sind.

Nicht-binär

Für ökologisches, fürsorgliches, gerechtes Handeln mit unseren Werkzeugen müssen wir und diese die Binarität aufgeben. Denn die Welt ist nicht binär, sondern facettenreich.

Dezentralisiert

Wichtig ist es die Macht der gemeinschaftliche, kooperative Unternehmungen anzuerkennen, denn die Kraft von Gemeinschaften und Systemen liegt in ihrem Zusammenwirken, um etwas Größeres zu schaffen.

Unwissend

Die Grenzen dessen, was wir überhaupt wissen können, sollten anerkannt und respektiert werden. Zudem ist es erforderlich, dass Systeme in ständigem Dialog mit dem Rest der Welt stehen, um sich selbst auf Grundlage ihrer Anwendung umschreiben zu können.

Lösung für das Zusammenleben: Solidarität

Ein System von Gesetzen und Schutzmaßnahmen, das von und für Menschen entwickelt wurde und menschliche Belange und Werte in den Mittelpunkt stellt, kann die Bedürfnisse und Wünsche von Nichtmenschen niemals vollständig berücksichtigen.
James Bridle in Ways of Being

Wir teilen uns eine Welt mit allen Lebewesen und müssen daher Wege finden, unserer Verantwortung füreinander gerecht zu werden. Dafür ist es notwendig die Unterschiede zwischen allen Wesen, aber auch die Möglichkeiten gegenseitiger Hilfe, Fürsorge & Wachstum anzuerkennen. Auch Technologie stellt einen Teil des Netzwerkes dar.

Die Mehr-als-menschliche Politik erkennt die Entscheidungsprozesse der nicht-menschlichen Welt an und setzt sich damit auseinander. Auch Tiere sollten in ihr mit einbezogen werden, da auch diese untereinander politisch handeln.


Es ist wichtig, sich der nicht-menschlichen Welt zu öffnen.

Der Autor schlussfolgerte, dass nicht die Technologie selbst der Feind ist, sondern die Art und Weise des bisherigen Einsatzes. Dieser sorgt für Ungleichheit und Zentralisierung der Macht und Wissen.

Seine Antwort auf diese Bedrohung ist Bildung, Vielfalt und Gerechtigkeit. Er sieht alle Intelligenzen als wichtig und notwendig an. Zudem appelliert Bridle an die Leser, sich der nicht-menschlichen Welt zu öffnen, um so alternative Wege zu finden, wie Technologie, Intelligenz und Politik genutzt werden kann. In diesem Zuge betont er die Steigerung der Zusammenarbeit mit bereits bestehenden und sehr gut informierten biologischen Systemen, anstatt rein industrielle Wege zu nutzen.


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