Quiby

Dein Begleiter für deine mentale Auszeit

Quiby ist ein figürlicher Begleiter, der den Nutzer spielerisch daran erinnert, sich mit seinem mentalen und körperlichen Verlangen zu beschäftigen und diese zu befriedigen. Dies geschieht mit dem Etablieren einer Bindung über ein niedliches Aussehen und die digital, emotionalisierende Anzeige eines Gesichts sowie engagierenden Inhalten in Form von kleinen, kurzweiligen Aufgaben zu allgemeinen Themen des Alltags. Konkret besteht Quiby aus einem Technikblock mit Display, welcher von einem austauschbaren Silikon Sleeve umgeben wird und ist somit mobil anwendbar.

Sein Ziel und Zweck ist das Spiegeln des Gemütszustands seines Nutzers und darauf basierend zu Pausen zu erinnern um so sich und dadurch den Nutzer glücklicher zu machen. Dies geschieht über Elemente der Gamification.

Das Thema Assistent

Die Entwicklung unseres Projekts Quiby, inspiriert von Ratgeberbüchern für ein besseres Leben, führte von vielfältigen Ideen bis hin zur Konzeption eines spezialisierten Assistenten. Der anfängliche Ansatz, einen breiten Servicekatalog inklusive Künstlicher Intelligenz zu bieten – von Erinnerungshilfen über Gesprächspartnerschaft bis hin zur Unterstützung von Firmen – wurde zugunsten einer Nischenpositionierung aufgegeben. Drei Hauptgründe waren ausschlaggebend: die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, die praktische Umsetzbarkeit durch ein kleines Team und die Zielgruppenorientierung, die durch Verzicht auf KI günstigere Hardware ermöglicht.

Erste Idee: Plaudi

Zweite Idee: Quibo

Das Wertangebot

Das Ziel von Quiby ist es, den Tag seiner Nutzer mit kleinen, granularen Aufgaben zu verbessern. Quiby ist ein mobiler Begleiter, der speziell darauf ausgerichtet ist, sowohl Pausen als auch Auszeiten im Alltag zu bereichern und zu erleichtern.

• Portables Handheld-Gerät: Mobil überall dabei
  Die Benutzerfreundlichkeit von Quiby als Handheld-Gerät ermöglicht es den Nutzern, den Service überallhin mitzunehmen. Diese Flexibilität erlaubt es, Quiby nahtlos in den Alltag zu integrieren, was besonders für Nutzer, die ständig unterwegs sind, einen großen Vorteil darstellt.
• Pausen- und Auszeit-Buddy: Wichtige Erholungsmomente
  Quiby agiert als ein Pausen- und Auszeit-Buddy, der Nutzer daran erinnert, wichtige Pausen im hektischen Alltag einzulegen. Diese Pausen sind nicht nur zum Ausruhen gedacht, sondern bieten auch die Möglichkeit an couratierten Aktivitäten teilzunehmen, die zur Entspannung und Reflektion beitragen.
• Emotion-Mirror: Interaktive emotionale Reflexion
  Ein einzigartiges Merkmal von Quiby ist der "Emotion-Mirror", ein Gesicht als Interface, das als Pendant die Emotionen der Nutzer nachempfindet. Diese Funktion fördert eine tiefere emotionale Verbindung und ein verbessertes Bewusstsein für die eigenen Gefühlslagen.
• Kleine Aufgaben: Förderung der mentalen Fitness
  Quiby bietet eine Reihe von kleinen Aufgaben zu alltäglichen Themen, die darauf abzielen, die mentale Fitness der Nutzer zu verbessern. Diese reichen von Rätseln bis hin zu kreativen Herausforderungen und sind so gestaltet, dass sie die kognitiven Fähigkeiten schärfen und neue Perspektiven eröffnen.
• Mentale Verbesserung: Persönliches Wachstum und Lernen
  Quiby dient nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der persönlichen und mentalen Entwicklung der Nutzer. Durch regelmäßige Interaktion mit Quiby erleben Nutzer nicht nur Entspannung und Unterhaltung, sondern profitieren auch von einer Förderung ihrer mentalen Fähigkeiten.

Insgesamt bietet Quiby ein umfangreiches Wertangebot, das auf die Verbesserung des Alltags und die Steigerung des mentalen Wohlbefindens der Nutzer ausgerichtet ist. Mit einer Kombination aus Portabilität, interaktiven Funktionen und einem Fokus auf kleine, bedeutungsvolle Aufgaben, positioniert sich Quiby als ein innovativer Begleiter für ein ausgeglichenes und bewusstes Leben.

Mit diesen Gains als Ausgangslage haben wir folgend mit der Methode des Value Proposition Canvas Pains, Services, Gains und Jobs To Be Done weiter erkundet.

Motivationsfaktoren

Emotionalisierung

Ein wichtiger Aspekt von Quiby ist die Emotionalisierung über die niedlichen Gesichtsausdrücke und individualisierbaren Sleeves. Dabei spielen große Augen und eine überspitzte Darstellung von Emotionen eine wichtige Rolle. Quiby motiviert vor allem durch die persönliche Bindung der User zum Produkt und den Pflegecharakter dieser Beziehung.

Gamification

Joy Points

Quiby nutzt Joy Points (JPs), um Nutzer spielerisch zu motivieren. Diese Punkte werden für erledigte Aufgaben, anhaltende Aktivitätsstreaks, besondere Errungenschaften und sogar während des Schlafens gesammelt, was die Bedeutung von Ruhe hervorhebt. Eine dynamische Komponente führt dazu, dass Nutzer Punkte verlieren, wenn sie nicht mit Quiby interagieren, was dessen Stimmung beeinflusst. Das Zufriedenheits- und Freudeausdruck von Quibys Gesicht bei einem hohen Punktestand motiviert Nutzer weiterhin zur Interaktion. Dies fördert sowohl die mentale Gesundheit der Nutzer als auch das Wohlbefinden von Quiby, indem eine gegenseitige Fürsorgebeziehung entsteht.

Streaks

Quibys Streak-System belohnt Nutzer für Konsistenz, indem sie eigene Kriterien für Erfolgsstreaks festlegen können, basierend auf Übungsanzahl oder verbrachter Zeit mit Aufgaben. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht individuelle Zielsetzungen. Belohnungen umfassen Joy Points, die Fortschritt und Beständigkeit widerspiegeln und Quibys Stimmung beeinflussen, sowie Abzeichen als digitale Trophäen für besondere Leistungen. Dieses System fördert Disziplin und Motivation, unterstützt Nutzer bei der Verfolgung ihrer Wellnessziele und trägt zur Selbstverbesserung sowie mentalen Gesundheit bei.

Aufgaben

UI Entwürfe

Hauptscreens

Standardmäßig wird auf dem Bildschirm die Emotion angezeigt, die dem Nutzer signalisiert, wann es wieder Zeit für eine Übung ist. Wenn das Gesicht traurig aussieht, sollte der Nutzer eine Übung durchführen. Darüber hinaus ist das Gesicht animiert und blinzelt gelegentlich, schaut sich um oder seufzt, wenn es nicht genügend Aufmerksamkeit erhält.
Die Emotionen sind in unterschiedlichen Stufen vorhanden, die je nach Anzahl der Joypoints variieren. Diese reichen von Verzweiflung oder Wut bis zu wunschlos glücklich.

Bedienung

Die Benutzeroberfläche (UI) wird durch drei manuelle Tasten gesteuert. Durch langes Drücken des mittleren Knopfes gelangt der Benutzer zum Hauptmenü, das ähnlich wie die Bedienung eines Task-Managers funktioniert. Dabei wird aus dem aktuellen Bildschirm herausgezoomt, und die weiteren Menüpunkte werden angezeigt.

Das längere Drücken dient als Entsperrung, um sicherzustellen, dass beispielsweise in der Tasche keine versehentlichen Tastenbetätigungen erfolgen. Mit dem rechten Knopf wird navigiert, während der linke Knopf zum Zurückkehren verwendet wird. Der mittlere Knopf wird durch kurzes Drücken zur Bestätigung genutzt.

Umsetzung

Erste Tests zur Umsetzung eines gummiartigen Sleeves begannen unter der Verwendung von Baustellenstandards entsprechendem Sanitärsilikon. Dieses wurde mit Stärke gemischt, um die gezielte Konsistenz zu erreichen. Beim Handling des Materials stellte sich schnell heraus, dass es durch üblen Geruch und unangenehme Haptik ungeeignet für die Umsetzung des finalen Produkts war. Als nächsten Schritt testeten wir Silikon aus einem DIY-Set zum Guss in eigens dafür 3D-gedruckten Formen. Dieses Silikon überzeugte durch seine Geruchslosigkeit und Zähigkeit und konnte mit mitgelieferten Farben beliebig gefärbt werden. Mit einem Literpreis, der nahe bei 40 € lag, und einem Silikonverbrauch von ca. 350 ml für den ersten Testguss, sprengen die Materialkosten jedoch den anvisierten Preispunkt des Produkts. Der Materialverbrauch und das Handling könnten zukünftig jedoch durch eine kleinere Gussform und einen integrierten Hohlraum verbessert werden, da der Testsleeve sehr groß, schwer und unhandlich herauskam. Im Druckprozess der Gussform waren einige Iterationen nötig, da es an verschiedenen Stellen zu Problemen kam. Insgesamt konnten aus den Tests, insbesondere den Fehlschlägen, jedoch viele wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.

Fazit

Über einige Umwege sowie Höhen und Tiefen sind wir in diesem Semester mit unserem Projekt an einen Punkt gekommen, an dem wir mit dem Konzept und der aktuellen prototypischen Umsetzung sehr zufrieden sein können. Die verschiedenen Richtungswechsel in der Konzeptionsphase zeigten letztendlich, dass es sich lohnt, sich nicht mit der ersten oder zweiten Idee zufrieden zu geben, und auch dann für Neues offen zu sein, wenn man eigentlich denkt, man hätte die perfekte Idee schon gefunden. Ein zu starker Fokus auf einen einzelnen Aspekt, wie am Beispiel der künstlichen Intelligenz zu sehen, kann wie Scheuklappen wirken, die den Erfolg beeinträchtigen können. Besonders mit Blick auf die kommende Förderung durch das Exist Women Programm hat es sich schon jetzt bewährt, die Skalierung des Projekts in einem bewältigbaren Umfang zu halten, während die ambitionierteren und breitgefächerten Produktideen doch vermutlich bei ihrem großen Potenzial verblieben wären. Gute Ideen hat jeder; auf die Umsetzung kommt es an. Und auf diese haben wir uns, insbesondere durch die vielen Fehlschläge in der praktischen Umsetzung des Prototypen, gut vorbereitet.