Das Projekt

Unser Semesterprojekt »Gestenkunst« in Interaction Design II ist eine prototypische Installation zur Veränderung generativer Art durch Handgesten.
Mit Handbewegungen kann der Nutzer Parameter der visuellen Darstellung selbstständig erkunden, verändern und so immer neue Visuals erstellen.
Eine abstrakte Gestaltung der Installation im Raum mit künstlerischem Touch als Teil der Ausstellung des Semesters ist ebenso wichtig.

Der Prozess

Unser Gestaltungsprozess erstreckte sich von der Ideenfindung über die Konzeptions- und Designphase bis zur technischen Umsetzung und teils spontanen Anapssung.

1. Brainstorming

Die Freiheiten in der eigenen Themenfindung führten zu vielen und großen Ideen bei uns im Team. Wir machten uns ausführlich Gedanken zu interaktiven Möglichkeiten und Optionen.

2. Inspiration

Dann suchten wir uns Inspiration zu generative art, Skulpturen und Formen im Raum, project mapping und interaktiven Schnittstellen.

3. Idee

Daraus formte sich unser Konzept:
Wir möchten eine plastische, interessante Skulptur im Raum, die wir als Projektionsfläche für visuelle Kunst nutzen. Der Nutzer soll durch Handgesten erkunden, verändern und neu schaffen können.

4. Thema

Um die Darstellung und Gestaltung in eine Richtung zu lenken haben wir uns das lose Oberthema Natur überlegt. Daran orientierten sich dann unsere weitere Ausarbeitung der Skulptur und der Szene.

5. Gestaltung

Unsere ersten Skizzen zur Skulptur waren noch ohne Thema im Hinterkopf und entsprechend generisch. Mit dem Thema Natur als grobe Richtung entwickelten wir eine Installation, die an einen sehr abstrakten Baum erinnert.

6. Aufbau

Vor Ort in der Wilhelmsburg – der Ort der Ausstellung der Projekte – stießen wir auf einige Materialien und Dinge, die dort nicht mehr genutzt werden. Da der Anspruch des Projekts auch das Upcyclen und Wiedernutzen ist, haben wir die Umsetzung mit diesen Mitteln verwirklicht.

7. Umsetzung

Eine große Herausforderung für uns war die technische Umsetzung in Code. Nach einigem Umsehen, Ausprobieren und Scheitern haben wir mit phyton libraries und p5.js eine funktionierende Lösung geschaffen.

Brainstorming

Zu Beginn machten wir uns Gedanken zu verschiedensten Möglichkeiten der interaktiven Eingabe und Ausgabe um uns einen Überblick zu schaffen.

Inspirationen

Spannend fanden wir polygone Formen, die in den Raum greifen und organsiche Strukturen als Kunst und Kontrast dazu. Das Thema Projection Mapping kam auch einige Male auf, auch daran haben wir uns inspirieren lassen.

Idee

Unsere Idee ist eine plastische Installation als Projektionsfläche. Der Nutzer interagiert durch Handgesten. Die Formen der Skulptur arbeiten mit Raum und Projektion, sodass schon eine gerade Linie interessant aussieht. Zudem variiert die Darstellung je nach Blickwinkel. Als Möglichkeit der Erweiterung haben wir an kleinere Aufbauten gedacht, auf denen bereits entstandene Werke gezeigt werden. Als Showcase um Interesse und Inspiration für den Nutzer zu generieren.

Thema

Um eine etwas spannendere und zielgerichtetere Gestaltung und spätere Ausarbeitung zu erreichen, haben wir nach einem Thema gesucht und sind bei dem breiten Thema Natur gelandet. Wir haben uns an Pflanzen und Jahreszeiten für Motive und Farben orientiert.

Gestaltung

Mit dem Thema Natur als ganz grobe Richtung entwickelten wir eine Installation, die an einen sehr abstrakten Baum erinnert. Dabei dient die Baumkrone als Projektionsfläche. Sie wollten wir aus polygonen Formen bauen, sodass nicht nur eine plane Fläche entsteht, sondern schon die Formen die Projektion interessant machen und die Geometrie die organische Natürlichkeit abstrahiert.
Der Stamm und weitere dekorative Elemente sollen einerseits das Bild des Baumes vervollständigen, aber auch durch Form und Farbe abstrahieren.

Aufbau

Am Ausstellungs- und Aufbauort, der Wilhelmsburg, fanden wir alte Materialien. Da der Anspruch des Projekts auch das Upcyclen und Wiedernutzen umfasst und wir direkt kreative Ideen zur Nutzung der Materialien hatten, nutzten wir vieles vor Ort: Ein altes Netz aus Seil wurde unsere Baumkrone, Styroporreste knoteten wir als Blickfänger in das Netz und zusammengebündelte Papprollen ergaben Projektionsfläche und Stamm. Der Aufbau ist dann anders als in den Skizzen geworden, doch sind wir so unserem Thema treu geblieben und haben die Möglichkeiten des Weiterverwendens genutzt.

Umsetzung

Herausfordernd war die technische Umsetzung und Funktion.

Eine Webcam nimmt die Hand auf. Mithilfe von phyton libraries verarbeiten wir die Daten der Webcam und geben diese als Variablen an den JavaScript Code weiter. Mit p5.js generieren wir flowfields für die visuellen Darstellung, die durch die Variablen geändert werden.

Das ist eine für diesen Fall nicht optimale Anwendungsweise, doch funktioniert sie aufgrund des phyton Codes zur Verarbeitung der Handtracking Software leistungstechnisch gut.

Handgesten

Wir haben einige Handgesten selbst aufgenommen und eingespeichert. Die Erkennung mit der Webcam funktioniert auch im Dunklen gut, ein besonderer Trick ist die Hand seitlich aufzunehmen anstatt frontal, dann erkennt das Programm die Finger genauer.

  • Hand Zu = weniger Kurven
  • Hand Auf = mehr Kurven
  • Daumen Runter = schnellere Partikel
  • Daumen Hoch = langsamere Partikel
  • Zeigefinger = dünnere Linien
  • Peace = dickere Linien
  • Yeah Dude = Farbrotation
  • Alright = Bild speichern
  • Pistole = Neustart

Fazit

Das Projekt war spannend und durch seine spontanen Wendungen sehr interessant. Unsere Ideenfindung und Ausarbeitung war ein genauso kreativer Prozess wie das Nutzen der Möglichkeiten vor Ort. Gerade das Ausprobieren und Experimentieren mit verschiedenen Materialien im Analogen hat großen Spaß gemacht.

Eine klare Herausforderung war für uns das Coden, im Speziellen die Verknüpfung der Handerkennung mit der visuellen Generierung. Unsere Lösung funktioniert überraschend gut und die Trennung der beiden Funktionsbereiche ermöglicht einen guten Überblick und Nutzung.

Zusammengefasst sind wir selbst positiv überrascht in welche Richtung sich unsere Installation entwickelt hat und finden es toll die Freiheiten genutzt zu haben und Teil der Ausstellung sein zu können.

Team

Nisa Cekmeci, Lenz Gunzenhäuser, Jeremias Hammer, Theo Stumpp

Betreuung

Prof. Damian Gerbaulet