Das Problem
Maladaptiver (ungesunder) Perfektionismus beschreibt eine negative Form des Perfektionismus, bei der Betroffene unrealistisch hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, entstehen häufig Gefühle von Versagen, ein geringeres Selbstwertgefühl und eine eingeschränkte Kreativität. Besonders im Beruf des Designers, der hohe Anforderungen an ästhetische und innovative Ergebnisse stellt, ist dies problematisch. Der Vergleich mit anderen und die Angst vor Fehlern verstärken den Druck zur Perfektion und führen oft zu kreativen Blockaden und Unsicherheiten mit den eigenen Fähigkeiten.
Die Lösung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde im Rahmen dieser Bacherlorarbeit ein kartenbasiertes Spiel entwickelt, das Designer*innen in einem spielerischen Rahmen unterstützen soll. Dabei vereint es die Vorteile eines physischen Kartensets mit denen einer digitalen App, um eine praktische und innovative Lösung anzubieten. Das Ziel besteht darin, durch kreative Aufgaben und inspirierende Impulse die Fehlerakzeptanz zu fördern und gleichzeitig die Kreativität zu stärken.

Das Spielprinzip im Überblick
Kein Wettbewerb
Es gibt bewusst kein Punktesystem, um Konkurrenzdruck zu vermeiden. Stattdessen stehen Spaß, gemeinsames Lachen und humorvolle Erlebnisse im Mittelpunkt.
Konzentration auf die Gegenwart
Aufgaben mit sofortiger Umsetzung und einer Zeitbegrenzung lenken die Aufmerksamkeit gezielt auf den Moment. Dies hilft, sich von Vergangenem oder Zukünftigem zu lösen.
Kreative Gemeinschaft
Da das Spiel auf Gruppen ausgelegt ist, stärkt es den Austausch und die Zusammenarbeit, was nicht nur die Kreativität fördert, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft und gegenseitigen Unterstützung schafft.
Vielfältige Kreativität
Die Aufgaben sprechen verschiedene kreative Bereiche an, wie Zeichnen oder Erzählen. So werden die Spieler*innen dazu inspiriert, neue Ansätze auszuprobieren.
Reflexion und Zelebration
Reflexionsaufgaben regen dazu an, gemachte Fehler positiv zu hinterfragen. Zelebrationsaufgaben fördern das Feiern kleiner Fortschritte und schaffen motivierende Erfolgserlebnisse.
Interaktive Ergänzung
Die App erweitert das Spiel durch technische Funktionen wie Fotografien, Geräusche und regelmäßige Aktualisierungen. Dies sorgt für zusätzliche Abwechslung und Dynamik im Spielerlebnis.
Die Kategorien
Die Aufgaben sind in verschiedene Kategorien unterteilt, um ein abwechslungsreiches und inspirierendes Spielerlebnis zu bieten.
DRAW it!
Diese Aufgaben fördern kreatives Zeichnen unter ungewöhnlichen Bedingungen oder Einschränkungen.
TELL it!
Hier steht sprachliche Kreativität im Mittelpunkt. Die Aufgaben sollen zu spontanen Reaktionen ohne langes Nachdenken anregen.
LINK it!
Wortassoziationen und Kettenreaktionen fördern schnelles Denken, Zusammenarbeit und aktives präsent sein.
REFLECT it!
Diese Aufgaben laden dazu ein, den kreativen Prozess zu reflektieren und vermeintliche Fehler als Chancen für Wachstum anzusehen.
HONOR it!
In dieser Kategorie werden eigene Leistungen und die der Mitspieler gewürdigt und Erfolge gefeiert, unabhängig vom Ergebnis.
FAIL it!
Die App erweitert das Spielerlebnis mit interaktiven Funktionen wie Geräuschen oder Fotografien sowie den neuen Kategorien „HEAR it!“, "BEAT it!" und „CHANCE it!“.

Die App
Neben den Karten wurde eine passende App entwickelt und prototypisch umgesetzt, um die Aufgaben flexibler zu gestalten und kontinuierlich aktualisieren zu können – etwa durch den Einsatz variierender Wörter für Geschichten. Die App ermöglicht zudem vielseitigere Aufgaben und nutzt die Funktionen des Smartphones, um ein abwechslungsreiches Spielerlebnis zu schaffen. Diese Erweiterung greift so die Optimierungspotenziale heutiger Kartensets auf.
Der Einstieg
Die App ermöglicht einen schnellen und einfachen Start ins Spiel. Spieler können direkt einen passenden Timer für die Karten starten, die Teilnehmerzahl anpassen und die Kategorien der App-Aufgaben spielen.






Die Kategorien im Überblick
Jede Kategorie bietet abwechslungsreiche Aufgaben, die auf Interaktion, Spontanität und kreatives Denken ausgelegt sind. Von visuellen und akustischen Impulsen über das Erstellen einer Langzeitbelichtung bis hin zum gemeinsamen Zusammenstellen eines Musikstücks mit zufälligen Manipulationsmöglichkeiten der aufgenommenen Geräusche.






Die Landingpage
Um das Spiel ansprechend zu präsentieren, wurde eine responsive Landingpage erstellt, die sowohl auf Desktops als auch Smartphones nutzerfreundlich ist. Die Seite bietet einen optischen Einstieg, eine kurze Spielbeschreibung, visuelle Eindrücke und eine Übersicht der Kategorien. Ein Video stellt die App und ihre Funktionen vor, während eine FAQ-Sektion potenzielle Fragen klärt. Eine Vorbestell-Schaltfläche und ein App-Download-Link machen den Einstieg ins Spielerlebnis besonders einfach.
Autorin
Betreuung
Katharina Engelhardt
Prof. Damian Gerbaulet
Tobias Becker