»Algreen Home« ist eine interaktive Ausstellung, die sich umfassend mit Algen beschäftigt und einen umfangreichen Einblick durch die Integration interaktiver Raumelemente bietet. Die Ausstellung besteht aus zwei Räumen. Im ersten Raum wird Aufklärung betrieben und Informationen vermittelt, während der zweite Raum eine realistische Wohnumgebung mit einer Algenzuchtanlage präsentiert und erlebbar macht.
Idee
Was? | Für Wen? | Warum? | Wie? |
---|---|---|---|
Eine interaktive Ausstellung: Algen über zwei Räume verteilt erlebbar und greifbar machen | Alle interessierten Besucher der Wilhelmsburg sowie Personen, die sich für zukunftsorientierte Möglichkeiten interessieren | Sensibilisierung der Besucher für die Vorteile und Nutzen von Algen | Integration verschiedener Raumelemente und Übergang von einem explorativen zu einem anwendungsorientierten Raum |
Das Projekt strebt danach, die Wertschätzung der Natur zu fördern und eine Verlangsamung des städtischen Lebensraums durch die Integration von Nutzpflanzen zu erreichen, wobei der Schwerpunkt auf der Algenzucht liegt.
Raumkonzept
Durch die Kombination von Aufklärungsraum und Vorstellungsraum wird bei den Besuchern ein Bewusstsein für Algen als wertvolle Ressource geschaffen. Gleichzeitig wird die Bedeutung des Urban Farming als zukunftsweisende Option für die Lebensmittelproduktion in städtischen Gebieten verdeutlicht. Auf diese Weise trägt das Projekt maßgeblich zur Förderung einer nachhaltigen und naturverbundenen Lebensweise in der städtischen Bevölkerung bei.
Aufklärungsraum
Da die vielfältigen Nutzen und Vorteile von Algen in der westlichen Gesellschaft noch wenig bekannt sind, ist eine umfassende Aufklärung erforderlich. Zu diesem Zweck wurde ein spezieller Aufklärungsraum entwickelt, der den Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Welt der Algen bietet und gleichzeitig die gesundheitlichen und ökologischen Aspekte beleuchtet. Der Aufklärungsraum hat nicht nur die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern auch das Interesse der Besucher für Algen zu wecken. Durch verschiedene Raumelemente entsteht eine angenehme und erlebnisreiche Umgebung, in der es überall etwas zu entdecken gibt.
Vorstellungsraum
Im Vorstellungsraum wird eine Algenzuchtanlage präsentiert, um die Besucher für die innovative Möglichkeit des Urban Farming zu sensibilisieren. Der Raum dient dazu, die Besonderheiten und Potenziale der Algenzucht im städtischen Umfeld anschaulich vorzustellen und das Bewusstsein für nachhaltige Lebensmittelproduktion zu fördern. Zusätzlich wurde eine optimierte, modulare Algenzuchtanlage sowie ein mobiles Filtersystem für den Heimgebrauch entwickelt. Diese innovativen Lösungen sollen den Besuchern einen attraktiven Anreiz bieten, selbst mit der Algenzucht zu beginnen, da sie eine äußerst vielversprechende Quelle für Nahrung und Nährstoffe darstellt, die sich auch im heimischen Umfeld umsetzen lässt.
Raum 1 - Aufklärungsraum
Der erste Raum wurde als Aufklärungsraum konzipiert, der sowohl analoge als auch digitale Präsentationsformen nutzt, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen.
Eine Serie von einheitlich gestalteten Plakaten präsentiert die verschiedenen Algentypen mit ihren unterschiedlichen Farben und Nutzen. Im Zentrum des Raumes befindet sich eine Litfasssäule, um die sich Besucher frei bewegen können. Hier werden die Unterschiede von Makro- und Mikroalgen dargestellt. Um eine mystische Atmosphäre zu erzeugen und die organische Beschaffenheit der Algen besser zur Geltung zu bringen, werden Algenillustrationen auf die Säule projiziert und mit einem sanften grünen Schimmer versehen. Ein weiteres Element im Raum ist eine „Digital Wall“, auf der Daten und Fakten zu Algen abgerufen werden können. Eine Animation sensibilisiert die Besucher zusätzlich für das Thema und verdeutlicht, dass Algen keineswegs belanglos sind, sondern äußerst bedeutsam und unverzichtbar für unser Leben auf der Erde.
Die Besucher haben außerdem die Möglichkeit, interaktiv ihr Wissen zu erweitern. Im Laborbereich sollen sie einen tieferen Einblick in die Welt der Algen erhalten und dazu angeregt werden, aktiv zu werden und selbst zu forschen. Mit einem Mikroskop können die Algenstrukturen bewundert werden und Petrischalen ermöglichen genaue Betrachtung der unterschiedlichen Algentypen. Zusätzlich befindet sich neben dem Labortisch ein digitaler Tisch, auf dem anschauliche Infografiken den gesundheitlichen Nutzen des Verzehrs von Algen darstellen. Ein anatomischer Körper, der an einer Algeninfusion hängt, verdeutlicht symbolisch den Zusammenhang der gesundheitlichen Vorteile.
Die Lichtstimmung im Raum ist bewusst mysteriös gehalten und erinnert an ein Labor, um das Interesse der Besucher zu wecken. Durch gezielte Beleuchtung der einzelnen Elemente im Raum und das bewusste Fehlen einer allgemeinen Lichtquelle werden die Besucher ermutigt, näher an die Elemente heranzutreten und sie genauer zu betrachten. Eine dezente grüne Beleuchtung spiegelt die Eigenschaften der Algen wider.
Raum 2 - Aufklärungsraum
Im zweiten Raum erwartet die Besucher ein gemütlicher Wohnbereich, der eine warme und einladende Lichtstimmung im Vergleich zum ersten Raum erzeugt. Eine modulare Algenzuchtanlage fungiert als Schrank und zeigt, wie Algenzucht nahtlos in ein Wohnzimmer integriert werden kann. Ein bequemes Sofa mit zwei Sesseln lädt die Besucher ein, Platz zu nehmen und die ästhetische Kombination aus Möbeln und Urban Farming mit Algen zu genießen. Die benutzerfreundliche und kompakte Bauweise der mobilen Algenzuchtanlage ist im Gegensatz zum modularen System handlicher und attraktiver. Eine prototypisch gestaltete App bietet die Möglichkeit, die Algenzuchtanlagen ganz einfach zu steuern und einen detaillierten Überblick über die eigene Algenzucht zu erhalten. Eine Reihe von Plakaten erklärt anschaulich die Funktionsweise der Algenzuchtanlagen und gibt nützliche Informationen für den eigenen Gebrauch. Eine Algenprobierstation bietet den Besuchern zusätzlich die Möglichkeit, Algensnacks zu probieren und sich einen geschmacklichen Eindruck zu verschaffen, wie Algen in alltägliche Lebensmittel integriert werden können.
Prozess und Umsetzung
Im Rahmen des Projekts wurde zunächst eine umfassende Ideensammlung durchgeführt, welche anschließend durch gründliche Recherchen erweitert und vertieft wurde. Die Verwendung von Moodboards erwies sich als äußerst hilfreich, um die gewünschte Raumstimmung zu visualisieren und einen ersten Eindruck der Räumlichkeiten zu vermitteln. Kontinuierliche Konsultationen spielten eine entscheidende Rolle, um Probleme im iterativen Prozess zu identifizieren und Lösungsansätze zu formulieren.
Um eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten, wurden verschiedene Raumelemente entwickelt und mit Photoshop zu realistischen Kompositionen zusammengestellt. Diese Kompositionen ermöglichen einen authentischen Einblick in die Räumlichkeiten und vermitteln eine klare Vorstellung davon. Eine Animation, sowie Werbevideo für die Ausstellung wurden mit After Effects und Premiere Pro konzipiert und umgesetzt. Mithilfe von Blender wurden 3D-Modelle der Algenzuchtanlagen modelliert, um ein individuelles und hochwertiges Produkt zu erstellen.
Fazit
Die Projektarbeit im Modul »User Experience Design« ermöglicht es, eine benutzerfreundliche Gestaltung zu realisieren und gleichzeitig den Fokus auf die Bedürfnisse der Besucher zu legen. Die Konzeption erfordert ein hohes Maß an Kreativität und Einfallsreichtum, um ein scheinbar trockenes und abschreckendes Thema auf ansprechende Weise zu präsentieren. Unser Ziel war es, einen Mehrwert zu schaffen, der nicht nur auf die Räumlichkeiten der Burg beschränkt bleibt, sondern weit über die Mauern der Wilhelmsburg hinaus in die Welt getragen wird.
Team
Nisa-Meryem Çekmeci, Rica Krug, Markus Leukel, Katja Schnitzler
Betreuung
Prof. Damian Gerbaulet