The Sirens Call – How Attention Became the Worlds Most Endangered Resource by Chris Hayes
Chris Hayes untersucht, wie unsere Aufmerksamkeit zur wertvollsten, aber auch umkämpftesten Ressource der modernen Welt geworden ist. Er zeigt auf, wie Unternehmen, soziale Medien und Technologieplattformen gezielt unsere Aufmerksamkeit manipulieren, um Profit zu maximieren – oft zum Nachteil unserer geistigen Gesundheit und Produktivität.
Worum geht es in dem Buch?
How Attention Became the World's Most Endangered Resource
Das Buch untersucht, wie unsere Aufmerksamkeit zu einer der wertvollsten, aber auch am meisten umkämpften Ressourcen in der modernen Welt geworden ist. Der Autor argumentiert, dass Unternehmen, soziale Medien und Technologieplattformen aktiv unsere Aufmerksamkeit manipulieren, um Profit zu machen, oft auf Kosten unserer geistigen Gesundheit und Produktivität.
Er schaut sich verschiedene Aspekte dieser Zeit an und schlägt zum Schluss Lösungsansätze vor.
Der Autor Chris Hayes
Chris Hayes, bekannt als langjähriger Autor für The Nation und prominenter Kommentator bei MSNBC, verbindet in seinem Buch The Sirens Call seine journalistische Erfahrung mit einer scharfsinnigen Analyse des digitalen Zeitalters. Als Gastgeber einer eigenen Nachrichtensendung, in der er regelmäßig das politische und gesellschaftliche Tagesgeschehen einordnet, hat Hayes über Jahre hinweg beobachtet, wie sich Aufmerksamkeit zunehmend zu einer Ware entwickelt hat. Seine tägliche Arbeit im Fernsehen – inmitten medialer Dauerbeschallung und konkurrierender Reize – hat ihn unmittelbar mit den Mechanismen des Aufmerksamkeitskapitalismus konfrontiert. Diese persönlichen und beruflichen Einblicke fließen spürbar in sein aktuelles Werk ein, das am 28. Januar 2025 erschienen ist.
Sage von Odysseus als Metapher
In The Sirens Call nutzt Chris Hayes die griechische Sage von Odysseus als kraftvolle Metapher für unser modernes Aufmerksamkeitsdilemma.
Odysseus wird auf seiner Heimreise gewarnt: Die Sirenen singen so betörend, dass jeder Seefahrer ihnen verfällt und in den Tod gesteuert wird. Um sich und seine Crew zu schützen, verfährt er raffiniert: Seine Männer stopfen sich Wachs in die Ohren, um den tödlichen Gesängen zu entgehen. Odysseus aber will sie hören, jedoch ohne Kontrolle zu verlieren. Er lässt sich an den Mast des Schiffs fesseln, um den Gesang zu hören, aber unfähig, dem Ruf zu folgen.
Dieser Mythos beschreibt genau das, was wir heute erleben: Ein ständiger Kampf zwischen Reiz und Selbstbestimmung. Digitale Sirenengesänge – Benachrichtigungen, Scrollfeeds, Algorithmen – ziehen uns in ihren Bann.
Wir meinen, frei zu wählen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Doch globale Plattformen haben gelernt, genau diese Impulse und Verhalten zu steuern.
In einer Welt zu leben, die ständig um unsere Aufmerksamkeit buhlt, heißt, sich tagtäglich am Mast zu winden – im verzweifelten Versuch, bei sich zu bleiben.

Aufmerksamkeit – das wertvollste Gut
Attention is the substance of life.
Unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt, und genau das macht sie so wertvoll. In einer Welt voller Informationen verliert Information an Wert – was zählt, ist die Fähigkeit, gezielt Aufmerksamkeit zu steuern.
Chris Hayes beschreibt Aufmerksamkeit als knappe Ressource, im Gegensatz zur im Überfluss verfügbaren Information. Medien und Plattformen konkurrieren deshalb im »Wettkampf um Aufmerksamkeit«.
Diese Knappheit hat evolutionäre Wurzeln: Menschen kommen hilflos zur Welt und brauchen von Anfang an intensive Zuwendung. Aufmerksamkeit ist daher lebensnotwendig – »Attention is the substance of life.«
Information und Aufmerksamkeit
Information is the idea of the picnic table; attention is the actual picnic table.
Chris Hayes nutzt das Picknicktisch-Beispiel, um den Unterschied zwischen Information und Aufmerksamkeit anschaulich zu machen.
Er erklärt: Wenn jemand die Idee hat, einen Picknicktisch in seinen Garten zu stellen, und der Nachbar diese Idee kopiert und ebenfalls einen Picknicktisch aufstellt, dann hat das kaum Auswirkungen auf die Person mit der ursprünglichen Idee. Die Idee wurde »gestohlen«, aber sie bleibt trotzdem für beide nutzbar. Das zeigt, dass Information unbegrenzt teilbar ist – mehrere Menschen können dieselbe Information besitzen, ohne dass jemand etwas verliert.
Aber wenn der Nachbar stattdessen den physischen Picknicktisch selbst stiehlt, dann ist das etwas völlig anderes. Jetzt fehlt der Tisch in einem Garten, weil er nur einmal existiert und nicht beliebig vervielfältigt werden kann. Das ist der entscheidende Punkt: Aufmerksamkeit verhält sich wie ein physisches Objekt – wenn jemand sie bekommt, fehlt sie woanders.
Deshalb ist Aufmerksamkeit so wertvoll: Man kann sie nicht einfach kopieren oder verdoppeln. Wenn wir uns auf eine Sache konzentrieren, entziehen wir gleichzeitig anderen Dingen unsere Aufmerksamkeit. Während Informationen überall und für viele Menschen gleichzeitig verfügbar sind, ist Aufmerksamkeit eine begrenzte Ressource, die nicht beliebig verteilt werden kann.

Die 3 Arten von Aufmerksamkeit
Chris Hayes beschreibt drei grundlegende Arten von Aufmerksamkeit, die unser Denken und Verhalten prägen.
Um sie greifbar zu machen, nutzt er ein einfaches, aber treffendes Bild: Eine Cocktailparty. Inmitten von Stimmengewirr, Musik und Bewegung zeigt sich, wie unser Gehirn selektiert, filtert und fokussiert.
Voluntary Attention
Freiwillige Aufmerksamkeit (Voluntary Attention) erlaubt es uns, bewusst einen Fokus zu setzen, indem wir irrelevante Reize unterdrücken – wie bei einem Gespräch in einem lauten Raum bei einer Cocktailparty. Wir können uns gezielt auf eine Stimme konzentrieren, während wir Hintergrundgeräusche ausblenden.
Dass diese Unterdrückung so stark ist, verdeutlicht der berühmte Invisible Gorilla Test, bei dem Teilnehmer so sehr auf das Zählen von Pässen von Personen in weißen Shirts fokussiert sind, dass sie einen Gorilla im Bild nicht wahrnehmen.
Involuntary Attention
Die zweite Form ist die unwillkürliche Aufmerksamkeit (Involuntary Attention). Sie wird automatisch aktiviert, wenn plötzliche Reize wie laute Geräusche, grelles Licht oder schnelle Bewegungen auftreten. Selbst das konzentrierteste Gespräch wird unterbrochen, wenn ein Tablett mit Gläsern zu Boden fällt. Unsere Aufmerksamkeit wird reflexartig dorthin gezogen. Diese Art der Aufmerksamkeit dient uns seit Urzeiten als Schutzmechanismus, um Gefahren frühzeitig wahrzunehmen.
Social Attention
Am spannendsten ist die dritte Form: soziale Aufmerksamkeit (Social Attention).
Stellt euch vor, ihr seid in ein Gespräch vertieft – und plötzlich fällt in einem anderen Gespräch euer Name. Ohne bewusst danach zu suchen, richtet sich eure Aufmerksamkeit sofort dorthin.
Dieses Phänomen zeigt, dass unser Gehirn ununterbrochen die Umgebung scannt und unbewusst sozial relevante Reize herausfiltert. Besonders Namen – der eigene oder der von nahestehenden Personen – durchdringen selbst starke Ablenkungen. Studien belegen, dass wir für solche Reize hochsensibel sind, weil sie potenziell wichtig für unser soziales Umfeld oder unser eigenes Wohlbefinden sein könnten.
Das sind alles Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu gewinnen. Die entscheidende Frage lautet: Wie halte ich sie?

Grab and Hold Attention
Wenn wir über Aufmerksamkeit sprechen, lässt sie sich grob in zwei Phasen unterteilen: Zuerst muss man sie gewinnen – dann gilt es, sie zu halten.
Die erste Phase, Grab Attention, gelingt meist mühelos. Auffällige Bilder, grelle Farben, laute Geräusche oder provokante Schlagzeilen ziehen unseren Fokus fast automatisch auf sich. Unser Gehirn ist darauf programmiert, solche Reize nicht zu übersehen.
Doch die größere Herausforderung beginnt danach: Hold Attention – die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Sobald der anfängliche Reiz verblasst, setzt ein aktiver Prozess ein. Wir entscheiden, ob das Gesehene, Gehörte oder Gelesene tatsächlich unser Interesse verdient.
Aber was genau interessiert uns eigentlich?
Wofür interessieren wir uns?
1. Für schnelle, intensive Reize
Unser Gehirn funktioniert dabei ganz ähnlich wie unser Körper: So wie wir instinktiv nach Zucker greifen, weil er schnelle Energie liefert, reagieren wir auf intensive Reize, die unsere Aufmerksamkeit spontan fesseln. Grelles Licht, laute Geräusche, dramatische Bilder – all das wirkt wie mentales Fast Food.
2. Für (fast) alles
Neben der impulsiven Aufmerksamkeit gibt es auch die bewusste, tiefere Form. Sie richtet sich auf Inhalte, die Zeit, Interesse oder Kontext benötigen. Von langen Podcasts über Kunst bis hin zu scheinbar belanglosen Dingen wie Teppichreinigungs- oder Unboxing-Videos. Dieses Interesse ist von Person zu Person unterschiedlich.
Und um diese komplizierte Frage zu umgehen, haben Tech-Unternehmen ein passendes System entwickelt: »The Slot Machine Model«.
The Slot Machine Model
Es ist sehr einfach, Aufmerksamkeit zu gewinnen – doch sie konstant zu halten, ist eine ganz andere Herausforderung. Ein perfektes Beispiel dafür sind Spielautomaten: Bei jedem neuen Dreh wird unsere Aufmerksamkeit kurz gefesselt, bevor der Prozess von vorne beginnt. Das Spiel erregt unsere Neugier, hält sie für einen Moment und gewinnt sie anschließend erneut – immer und immer wieder.
Der Autor nennt dieses Prinzip »The Slot Machine Model«, denn der entscheidende Trick ist nicht, die Aufmerksamkeit durchgehend aufrechtzuerhalten, sondern sie in kurzen Intervallen immer wieder aufs Neue zu gewinnen. Genau dieses Muster nutzen auch Videospiele: Statt durchgehend spannend zu sein, erzeugen sie wiederkehrende Momente von Gefahr oder Überraschung, die unsere Aufmerksamkeit erneut fesseln. So entsteht eine Endlosschleife aus kurzen, intensiven Aufmerksamkeitsspitzen, die uns im Spiel halten, ohne dass es langweilig wird.
Und genau dieses Prinzip begegnet uns in der Welt der sozialen Medien. Durch das vertikale Scrollen im Feed wird unsere Aufmerksamkeit immer wieder neu gewonnen: Ein Bild oder Video fesselt uns für einen Moment, dann folgt das nächste und zieht unsere Aufmerksamkeit erneut an. Beim Scrollen durch Instagram oder TikTok wird unsere Aufmerksamkeit nicht dauerhaft gehalten – stattdessen wird sie mit jedem neuen Beitrag wieder geweckt. Diese wiederholte, kurzfristige Reizauslösung sorgt dafür, dass wir weiterscrollen, ähnlich wie ein Spieler, der immer wieder den Hebel eines Spielautomaten zieht.
Wie Plattformen unsere Aufmerksamkeit steuern
Unternehmen nutzen Algorithmen, um unsere Interessen zu analysieren und uns gezielt Inhalte auszuspielen. Ziel ist es, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen, zu greifen und zu halten – das beschreibt das »Hail, Grab, Hold«-Modell:
Hail (rufen): Unsere Aufmerksamkeit wird durch Benachrichtigungen oder auffällige Posts geweckt
Grab (greifen): Reize wie Videos oder Schlagzeilen ziehen uns unmittelbar in den Bann
Hold (halten): Algorithmen liefern passende Inhalte, um uns so lange wie möglich zu binden
Dabei spielen drei Formen der Aufmerksamkeit eine Rolle: die freiwillige, die unfreiwillige und die soziale. Plattformen nutzen diese Mechanismen, um unsere Aufmerksamkeit dauerhaft zu binden, da Aufmerksamkeit zur Währung geworden ist und Plattformen möglichst viel davon abschöpfen müssen – oft mit süchtig machenden Effekten wie beim »Slot Machine«-Modell.

Die Flucht vor der Stille
Boredom is the root of all evil.
Im Buch wird die These aufgestellt, dass Langeweile die Wurzel allen Übels ist. Dies wird an einer bewussten Entscheidung von Odysseus verdeutlicht, der sich dafür entschied, den Gesang der Sirenen zu hören, anstatt sich, wie seine Crew, mit Wachs die Ohren zu verstopfen. Diese Wahl symbolisiert eine tief verwurzelte Wahrheit: Der menschliche Drang nach Ablenkung und fesselnder Aufmerksamkeit.
Eine Studie der University of Virginia belegt, wie schwierig es den Menschen fällt, der Stille zu begegnen. Teilnehmer, die lediglich für wenige Minuten in einem Raum untätig sitzen sollten, fanden dies so unangenehm, dass sie bereit waren, sich selbst elektrische Schocks zuzufügen – besonders Männer, bei denen 67% diese Entscheidung trafen. Diese innere Unruhe ist keineswegs ein Phänomen der modernen Zeit.
Das Paradox des Königs
The more we have to amuse ourselves, the more easily we are bored.
Das »Kings Paradox« beschreibt eine Theorie, die besagt, dass selbst ein König – ausgestattet mit Macht, Reichtum und Ablenkung – nie wahre Zufriedenheit findet. Ohne ständige Zerstreuung wird er von Sorgen über die Zukunft und seine eigene Sterblichkeit geplagt und ist letztlich unglücklicher als seine einfacheren Untertanen. Dieses Paradox ist heute aktueller denn je. Trotz der unzähligen Unterhaltungsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, benötigen wir immer mehr Ablenkung, um der Langeweile zu entkommen. Multitasking und der ständige Wechsel zwischen mehreren Bildschirmen sind mittlerweile alltäglich, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.
Ausweg aus der Zerstreuungsfalle
Idleness is the true good.
Anstatt ständig nach Ablenkung zu suchen, könnten wir uns von der Zerstreuungsfalle befreien, indem wir Langeweile bewusst akzeptieren und Stille zulassen. Momente des Tagträumens und der inneren Reflexion sind essentielle Bestandteile des Menschseins. Viele Menschen wenden sich heute immer wieder den sozialen Medien zu – ähnlich wie der König, der trotz Reichtum und Ablenkung innerlich isoliert bleibt. Was wir wirklich brauchen, sind tiefere soziale Beziehungen, wie echte Freundschaften. Der wahre Ausweg liegt nicht in weiterer Zerstreuung, sondern im bewussten Erleben von Stille und im Zusammensein mit anderen.
Soziale Aufmerksamkeit
In der heutigen Aufmerksamkeitsökonomie ist Aufmerksamkeit zu einem freien Wettbewerb geworden, in dem Spektakel und Provokation die Debatte verdrängen. Informationen und tiefgehende Auseinandersetzungen weichen Unterhaltung und Reizüberflutung, wodurch die Demokratie leidet. Aufmerksamkeit wird zunehmend durch Zuspitzung und Provokation gewonnen, anstatt durch fundierte Diskussionen.
Der Autor Chris Hayes hat drei besonders problematische Formen öffentlicher Kommunikation herausgearbeitet: Trolling, Whataboutism und Conspiracism. Trolling zielt darauf ab, durch Provokation Aufmerksamkeit zu erzeugen und Diskussionen zu entgleisen. Whataboutism relativiert Kritik durch Ablenkungsfragen, und Conspiracism erklärt komplexe Probleme mit Verschwörungstheorien, die geheime Mächte hinter den Ereignissen vermuten. Diese Phänomene verstärken sich durch die Informationsflut der digitalen Ära.
Die Folgen der digitalen Ablenkung
If attention is the substance of life, then the question of what we pay attention to is the question of what our lives will be.
Die zunehmende Smartphone-Nutzung führt zu steigender Isolation, weniger sozialen Interaktionen und einer Zunahme von Depressionen, besonders bei Jugendlichen. Konzentration und tiefes Lernen nehmen ab, während Polarisierung und Informationschaos zunehmen. Die zentrale Frage bleibt, wie wir die Kontrolle über unsere Aufmerksamkeit zurückgewinnen.
Viele Jugendliche meiden öffentliche Plattformen und suchen privatere, werbefreie Räume. Der Trend zu Direktnachrichten, Vinyl oder einfachen Handys zeigt: Die Sehnsucht nach digitaler Entschleunigung wächst.
Hayes ist der Meinung, politische Regeln würden uns helfen, um diese Entwicklung aufzuhalten, denn: unsere Aufmerksamkeit wird wie Arbeit ausgebeutet. Er behauptet, dass z. B. Altersbeschränkungen, algorithmische Transparenz oder App-Limits – mit dem Ziel, Ausbeutung zu stoppen, ohne Freiheiten zu gefährden – helfen können, etwas zu bewirken.
Zusammenfassung und Fazit
»The Sirens’ Call« zeigt eindrucksvoll, wie sich unser Verhältnis zur Aufmerksamkeit in der digitalen Ära verändert hat und welche gesellschaftlichen Folgen dies mit sich bringt. Die moderne Aufmerksamkeitsökonomie hat unsere Fähigkeit, bewusst zu entscheiden, worauf wir uns konzentrieren, tiefgreifend verändert. Unsere Aufmerksamkeit ist zu einer Ware geworden, die von mächtigen Akteuren – Tech-Konzernen, Medien und politischen Kräften – gezielt eingefangen, manipuliert und monetarisiert wird. Wie Odysseus, der sich bewusst den Sirenengesängen aussetzt, weil er ihrer Faszination nicht widerstehen kann, lassen auch wir uns freiwillig ablenken, da wir den ständigen Reiz der Zerstreuung suchen. Doch während Odysseus sich zumindest absichert, indem er sich an den Mast binden lässt, haben wir oft keine Kontrolle mehr über die Mechanismen, die unsere Aufmerksamkeit steuern.
Chris Hayes zeigt, dass das »Zeitalter der Aufmerksamkeit« nicht mehr tragfähig ist und sich bereits Widerstand gegen den Aufmerksamkeitskapitalismus formiert. Er fordert uns dazu auf, unsere eigene Aufmerksamkeit bewusst zu steuern und auf Lösungen wie staatliche Regulierungen zu setzen. Jeder von uns trägt Verantwortung, sich dieses Themas bewusst zu werden und aktiv gegen die Manipulation unserer Aufmerksamkeit zu handeln.
Bind you to the mast.